Vor 10.000 Jahren gab es eine der ersten großen menschlichen Entwicklungen: die Erfindung der Landwirtschaft. Dies führte zur Sesshaftigkeit der Menschen, denn sie haben angefangen, Land ihr Eigen zu nennen und somit erste Siedlungen und Gesellschaften gegründet. Von diesem Zeitpunkt ab, entwickelten sich die Siedlungen zu Fürstentümern bis hin zu Nationen mit immer größer werdenden Städten. Dabei hat sich der Mensch immer weiter von der Natur distanziert. Wohin führt das alles, und welche Stellung muss bei dieser Problematik die Baubranche einnehmen?
Heute leben auf der Erde mittlerweile knapp 8 Milliarden Menschen und mehr als die Hälfte davon in Städten. In 30 Jahren werden wir laut UN 10 Milliarden Menschen sein und circa 2/3 davon wird in Städten leben. Die Weiterentwicklung der Stadt ist daher eine große Herausforderung für die Architekten, Städteplaner und Ingenieure unserer Welt. Neben der rein Infrastrukturellen Planung müssen wir auch die Indikatoren aus Soziologie und Psychologie beachten, denn: Das Leben in der Stadt macht krank. Als Fritz Leonhardt von dem „cut off from nature“ sprach und der daraus resultierenden „starvation of our soul“ war er nicht der erste Mensch, der das erkannt hat.
Mit dem Beginn der Industrialisierung Mitte des 18ten Jahrhunderts, hat sich die Hauptaufgabe unserer Städte von einem Platz der Sicherheit und Gemütlichkeit zu einem Ort der Arbeit entwickelt und unsere Städte sind rapide gewachsen. Mit dem schnellen Wachstum musste nicht nur unsere Menschheitsgeschichte aus vielen Städten weichen, sondern auch die Natur. Die Städte wurden lauter, schmutziger, eintöniger und anonymer. Eine Studie der Universität Mannheim hat vor einigen Jahren festgestellt, dass durch das Leben in der Stadt vor Allem psychische Krankheiten vermehrt auftreten. Die Menschen haben ihre Umgebung selbst geformt und so ist die anthropogene Stadt entstanden. Warum haben wir unsere Umgebung denn so geformt? Damit sie uns krank macht?
Städteplaner setzen bei der Entwicklung von Städtebaukonzepten ihre Vision bzw. ihre Utopie mit einem gesellschaftlichen Rückhalt in die Tat um. Eine dieser Utopien sind Planstädte, wie beispielsweise Karlsruhe oder Barcelona, die beiden Wohnorte der Podcaster Philip & Michi. Hier wollte der Mensch die Nutzung des urbanen Raums nicht dem Zufall überlassen. Die Planung des Stadtteils Eixample in Barcelona, ist mit dem Gedanken entstanden eine menschenfreundliche Umgebung zu schaffen. Hier ist jeder einzelne Wohnblock mit einem gemeinschaftlich genutzten und begrünten Innenhof geplant worden.
Begrünung von Städten ist wichtig. Grünflächen, Bäume und Pflanzen reinigen nicht nur die Luft von CO2 und Stickoxiden, sondern halten die Umgebungstemperatur niedrig und dämmen Lärm. Was gibt es für Konzepte, die Städte grün zu gestalten und gleichzeitig neue Nutzungskonzepte in die moderne Stadt zu implementieren? Wir haben haben in Episode 04 unseres Podcast Baustelle Bauwesen mal einen Blick dahin gewagt und stellen euch verschiedene spannende Projekte vor. Denn #BauBau glaubt das Bauingenieur und Architekt gemeinsam für die urbane Entwicklung verantwortlich sind. Hört rein in unsere Episode #04 Urbanisierung - Wirklich nur Sache des Architekten?
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